Norwegen 2022

Bereits 2017 haben wir uns dieses wunderschöne Land angeschaut und uns jetzt eine besonders schöne Ecke nochmals ausgesucht: die Lofoten. Der Weg dorthin führte mit den Hurtigruten von Bergen nach Tromsø, ab da mit dem Auto auf die Lofoten und dort kreuz und quer. Das Wetter hat es gut gemeint und wir haben fernab der frühsommerlichen Hitze in der Heimat angenehme und sonnige Tage bei rund 10 Grad verbracht.

Bergenbahn: Die 7-stündige Zugreise von Oslo nach Bergen führt durch grüne Täler und eisige Hochplateaus. Wir finden: immer eine Reise wert.

Bergen: Die Stadt an der norwegischen Westküste ist deutlich charmanter als Oslo. Ein Muss ist der Hausberg Fløyen, und – wenn man etwas Zeit mitbringt – lohnt sich auch die Fjordfahrt zum Mostraumen. Bergen wird uns auch deswegen in Erinnerung bleiben, weil wir hier versehentlich (auf einer gemischten Spezialitätenplatte) Walfleisch gegessen haben – zwar wohlschmeckend, aber für uns ein NoGo.

Hurtigruten 1: Mit der Nordnorge abends aus Bergen ausgeschifft, zusammen mit rund 350 anderen Gästen, die man angenehmerweise praktisch nie gesehen hat. Wir haben uns viel auf den Aussendecks aufgehalten, bei dem Fahrtwind mit den Temperaturen nur etwas für hartgesottene Fans und Fotografen 😊. Highlights an diesem Tag: die Fahrt in den Geiranger Fjord und die niedliche Stadt Alesund.

Hurtigruten 2: Die drei Stunden in Trondheim kann man toll nutzen für die Stadt, die jedoch nur abseits der Innenstadt schön ist. Die bunten Holzhäuser des Stadtteils Bakklandet konkurrieren mit dem prächtigen Nidaros-Dom.

Hurtigruten 3: Absoluter Highlight-Tag: früh morgens Überquerung des Polarkreises, Ankunft auf den Lofoten und nach Mitternacht Fahrt in den Trollfjord, den nur die Postschiffe befahren können. Ab nun ging auch die Sonne gar nicht mehr unter und man vergisst fast, dass man noch schlafen sollte.

Tromsø: Hier befand sich unser Ausstiegspunkt. Bye bye Hurtigruten! Tromsø gehört für uns auch zu den sehenswertesten Städten Norwegens, hier unbedingt auf den Hausberg steigen oder fahren, der Blick lohnt sich. In Erinnerung werden uns auch die fantastische Sushi-Platte und die nordischen Tapas bleiben.

Lofoten 1: Erste Etappe Roadtrip von Tromsø mit Abstecher über die nördlichste Whiskey-Destillerie Aurora Spirits (die den Bivrost herstellt) entlang der Routen E6 und E10 nach Svolvaer. Ein langer Tag, aber gesäumt mit toller Landschaft (vor allem Lyngenalpen und Austnesfjord) und einer kleinen Herde Rentiere.

Lofoten 2: Der zwingende Abstecher nach Henningsvaer (tolle Cafés mit jeder Menge Zimtschnecken), weiter über die Halbinsel Gimsøy zu den drei must-see-Stränden Vik, Haukland und Uttakleiv Stranda. Fast wie in der Karibik…

Lofoten 3: Ein leider trüber Tag von Leknes nach Reine, aber mit Halt im Shop von Lofoten Seaweed (die alles Mögliche aus und mit Algen herstellen), Highlight-Zimtschnecken der ältesten Steinofenbäckerei in Nusfjord, leckerer Fischsuppe in Sakrisøy und schmackhaftem Abendessen bei Maren Anna in Sørvågen.

Lofoten 4: Hübsche, gemütliche Wanderung zum Kvalvika Stranda, nochmals zurück zu den Zimtschnecken nach Nusfjord 😊, Ramberg Stranda bei fast Sonne und den Abend haben wir in Hamnøy ausklingen lassen. Leider hängen die Wolken immer noch tief und an eine Besteigung des Reinebringen ist nicht zu denken. Wir trösten uns mit Abendessen bei Gadus in Hamnøy, dem Schwesterrestaurant von Maren Anna (zufällig rausgefunden), das Italien mit Norwegen verschmelzen lässt.

Lofoten 5: Wir fahren die erste Etappe Richtung Tromsø zurück, abseits der Hauptstrassen über die zauberhafte Insel Langøya (mit einem Adler direkt vor den Augen), Richtung Sortland, Flesnes, Harstad bis Evenes. Und man muss sagen, wir hatten Glück mit den Fährverbindungen, die dann doch anders gefahren sind, als Google das so erzählt…

Lofoten 6: Den letzten Tag haben wir ebenfalls abseits der Hauptverkehrsstrassen dazu genutzt, Elche zu finden – leider vergebens, dafür sind wir gemütlich umgegeben von toller Natur und sonst nichts nach Tromsø zurückgekehrt.

In Bezug auf Essen, Hotels und vor allem Benzin seeeeehr teure Ferien, aber die Landschaft, die Mitternachtssonne, die Menschen, die Tiere und das Meer lassen einen das schnell vergessen. Wir kommen wieder…

Norwegen 2017 – Hurtigruten, Fjorde, Panoramen

Oslo: Start und Ziel unserer Route – für ein längeres Wochenende eine durchaus lohnende Option. Die Stadt ist nicht allzu gross und besonders das moderne Hafenviertel und das Schloss sind einen Besuch wert. Toll fanden wir auch den sehr weitläufigen Vigeland Skulpturenpark. Das Wetter konnten wir uns leider nicht aussuchen…

Bergenbahn & Bergen: Von Oslo mit der Bergenbahn durch Täler und über schneebedeckte Pässe bis nach Bergen. Bergen selbst ist eine reizende Hafenstadt, in der man fangfrischen Fisch geniessen und bunte Holzhäuser im Bryggen-Viertel anschauen kann. Auch die Aussicht vom Hausberg, dem Floyen, sollte man sich nicht entgehen lassen.

Hurtigruten: Auf der Kong Harald, einem der 11 Postschiffe, von Bergen nach Kirkenes und zurück. In 8 Tagen ging es mit vielen Stopps entlang der Westküste gen Norden. Die Norweger nutzen die Postschiffe als Transportmittel auch für kurze Strecken, die meisten Passagiere sind jedoch Touristen, die die ganze Strecke abfahren und sich in vielen Fällen einen Traum verwirklichen. Wir haben die Ruhe und den Platz auf dem Schiff genossen. Obwohl rund 300 Gäste mitgereist sind, waren wir oft allein oder nur mit wenig anderen Personen an Deck. Mag vielleicht auch an den Temperaturen gelegen haben…

Ålesund, Kristiansund: Am norwegischen Nationalfeiertag (17. Mai) besuchten wir an einem traumhaften Sonnentag zunächst Ålesund und gegen 22 Uhr Kristiansund, beides charmante Orte.

Trondheim: Sehr empfehlenswerte Stadt mit den typischen Holzhäusern und der Nidaros Kathedrale, der einzigen Steinkirche in Norwegen dieser Grösse. Den Rest des Tages haben wir die schnell wechselnden Lichtverhältnisse und die Aussicht vom Schiff genossen.

Polarkreis, Svolvaer, Trollfjord: Früh morgens überquerten wir den Polarkreis bei eisigen Temperaturen. In Bodø wechselten wir temporär auf ein RIP-Boot, später legte die Kong Harald dann noch in Svolvaer an, bevor es letztlich Richtung Trollfjord ging. Diesen Fjord können aufgrund der Enge nur die Hurtigrutenschiffe befahren, um am Ende spektakulär zu wenden. Die letzten Bilder sind nach Mitternacht entstanden. Zwar noch keine echte Mitternachtssonne, aber nah dran. Einer der schönsten Tage für uns.

Tromsø & Nordkap: Kleiner Ausflug zum entspannten Kajaken im Eiswasser – und endlich das erste Rentier gesehen. Am nächsten Tag der Ausflug von Honningsvåg zum Nordkap – wir waren vor dem Start der Kreuzfahrtschiffsaison unterwegs und somit praktisch alleine an diesem eindrücklichen Ort.

Kirkenes und Vardø: Kirkenes stellt den Wendepunkt der Seereise dar und liegt nur wenige km vor der russischen Grenze. Schöner gelegen ist jedoch Vardø, das wir auf eigene Faust erkundet haben – und welches Schauplatz zahlreicher Hexenprozesse im 17. Jahrhundert war.

Barentssee, Hammerfest: Die meiste Zeit verläuft die Streckenführung entlang der Küste, somit herrscht eher kein Seegang. Lediglich die Passage im obersten Norden über die offene Barentssee ist je nach Wetterverhältnissen eine Herausforderung – diese Nacht hat praktisch keiner auf dem Schiff geschlafen. Hammerfest haben wir daher auf einer Bustour erkundet, für alles andere waren wir zu müde.

Teil 2 – Norwegen auf dem Landweg

Auf der südgehenden Route sind wir in Tromsø ausgestiegen, um mit dem Auto gen Süden weiterzureisen. Ähnlich wie Bergen ist Tromsø eine tolle Stadt und hat auch einen Hausberg, von dem man einen wunderbaren Blick hat. Wir hatten dort die besten nordischen Tapas (inzwischen ist das Restaurant aber leider geschlossen).

Tromsø – Insel Senja – Steinfjord – Bogen: sensationelle Landschaften, Rentiere in freier Wildbahn, Licht, Schatten, Sonne, Regenbogen – alles an einem Tag.

Lofoten – Henningsvaer: Die Lofoten zählen zu den schönsten Orten auf der Welt – das sehen wir auch so. Henningsvaer ist ein zauberhafter, stiller Ort. Majestätische Berge rundherum. Hier haben wir Stockfisch-Trockenständer von ganz nah gesehen und gerochen.

Svolvaer – Langoya: Rundfahrt auf der Langoya Insel, viel Landschaft, viele Schafe, praktisch mutterseelenallein in der Natur. Ein herrlicher Tag mit wunderschönen Ausblicken.

Bis zum äussersten Ende der Lofoten: Weitere verlassene Orte, die einen in Staunen versetzen, Sandstrände, die man hier nicht vermuten würde und Sonne pur.

Bodø bis Vikhammer: Mit der Fähre von den Lofoten nach Bodø übergesetzt, um die längste Route unserer Reise in Angriff zu nehmen. Fast 9 Stunden Fahrt, dafür aber mit Polarkreisüberquerung, Elchen, Rentieren und Wasserfällen.

Trollstigen Teil 1: Auch mit tiefhängenden Wolken macht die Landschaft Norwegens was her. Da wir nicht abschätzen konnten, wie der nächste Tag wettertechnisch werden würde, sind wir den Trollstigen mit seinen 11 Haarnadelkurven gefahren. Sehr lohnenswert – unabhängig vom Wetter.

Trollstigen Teil 2 und Geirangerfjord: Und weil es so schön war, sind wir am nächsten Morgen direkt nochmals auf den Trollstigen – unbeschreiblich. Der Weg führt auf der anderen Seite eindrücklich weiter durch die Berge (wir hatten Glück, dass diese Passstrasse zwei Tage vorher vom Schnee geräumt und für den Verkehr freigegeben wurde). Und so gelangten wir ohne Umwege zum Geirangerfjord – ein weiteres Highlight für uns in Norwegen (glücklicherweise ohne den Anblick riesiger Kreuzfahrtschiffe). Sehr zu empfehlen ist das Hotel Utsikten (Name ist Programm).

Nationalparks Jostedalsbren und Jotunheimen: Die höchstgelegene Passstrasse in Nordeuropa mit tollen Ausblicken und zwei Elchen. Wer einmal in traditionellen Holzhäusern schlafen möchte, der ist auf der Nordigard Blessom Farm richtig– tolle Familie mit 101 Schafen. Wir haben hier einen Abend in ausgesprochen netter Gesellschaft erlebt, auch dank einem kalifornischen Paar auf Europarundreise.

Dovrefjell Nationalpark: Abenteuerliche Strassen, wandern im Nationalpark, wuchtige Moschus-Ochsen, wandern auf mit Rentierflechte bedecktem Waldboden und die unendlichen Stufen zu den Erdpyramiden von Kvitskriuprestan.